19 Oct STAHL STATT STALIN
Denkmal der 1956-er Revolution – Architekten: I-ypszilon – Baujahr: 2006
Exakt 50 Jahre nach Ausbruch des Ungarischen Volksaufstandes wurde an symbolträchtigem Ort das zentrale 1956-er Denkmal eingeweiht. An diesem Ort stand das zehn Meter hohe Standbild Stalins, das am Abend des 23. Oktobers 1956 vom Sockel gestoßen wurde. In den Jahrzehnten danach winkte von dem zur Tribüne umgebauten Stalin-Sockel die Parteiführung »ihrem« Volk zu, woher der »Aufmarschplatz« bis zu seiner Umbenennung auch seinen phantasievollen Namen hatte. Heute »marschieren« Stahlstützen vom Stadtwäldchen kommend in Richtung Stadtmitte: anfangs noch rostig, 1,90 Meter hoch und locker verteilt – und so dem Betrachter Platz zum Mitlaufen bietend – werden die Stützen immer edler, höher und enger. Am Ende bricht der auf 8,70 Meter angewachsene Stahlkeil den Boden genau dort auf, wo früher das Volk entlang marschierte. Stützen, Keil und Platzbelag tragen verschiedene Zahlenbedeutungen: Stahlstützen und Pflastersteine haben die Abmessungen von 23×23 cm, der Keil bildet einen Winkel von 56 Grad. Konzept und Umsetzung des Denkmals lassen eine formale Verwandtschaft zum Berliner Holocaust-Denkmal erkennen.