03 Nov DIE BETONPYRAMIDE

Markthalle Fehérvári út – Architekt: András Tibor Kertész – Baujahre: 1976/2003

Die 1976 errichtete, ursprünglich offene und terrassenförmige Markthalle erhielt im Zuge einer fälligen Sanierung 2003 eine schützende, kastenförmige Hülle. Alt und Neu mussten formal und konstruktiv zusammengeführt werden. Das Konstruktive trat hier in den Vordergrund, da es sich als schwer erwies, über den Marktterrassen ein weites Dach zu errichten, das in die bestehende Tragkonstruktion integriert wird und Erschließungswege von Händlern und Käufern nicht stört. Betritt man die Halle nun am Haupteingang, lässt sich die Lösung des Problems gut erkennen: drei Terrassenebenen mit vorgefertigten Betonbrüstungen liegen wie ausgestellt vor dem Marktbesucher, zusammen mit den dicken Betonsäulen bilden sie das alte Traggerüst. Die Stahlfachwerkträger des neuen Dachs liegen auf den verlängerten alten Säulen oder auf den kleineren Rechteckstützen des Neubaus auf, wobei das Konstruktionsraster beibehalten wurde. Der über die Terrassen gestülpte Kasten erhielt nur dort Öffnungen, wo sie die Marktnutzung nicht beinträchtigen, das heißt vor allem an der West- und Nordfassade. Die Ausfachung der neuen Außenhaut erfolgte mit Betonfertigteilen, die lediglich im EG-Außenbereich eine ansehnliche Profilierung erhielten. Ganz anders die Betonbrüstungen aus den 1970-er Jahren, die ihre Form- und Materialqualität nun erst recht zur Schau stellen können. Am wirkungsvollsten treffen Alt und Neu an der Anlieferungsrampe im Norden aufeinander. Hier steht auch der sechs Jahre jüngere Verwaltungsneubau: ein kleiner Sichtbetonriegel in schnörkelloser Architektur mit Budapester Seltenheitswert.

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