13 Aug FACELIFTING FÜR DEN SZÉLL-KÁLMÁN-PLATZ
Ort: Széll Kálmán tér – Architekten: Építész Stúdió, Lépték-Terv – Baujahr: 2016
Mehr als 40 Jahre lang mussten die Budapester auf eine Neugestaltung des wichtigsten Verkehrsknotenpunktes auf Budaer Seite warten, im Mai 2016 war es endlich soweit.
Der von drei Bezirken umschlossene dreieckige Platz war noch vor 100 Jahren ein Sportplatz und im Winter eine Schlittschuhbahn auf einem früheren Baggersee. Mit der explodierenden Bevölkerungszunahme wuchs der Verkehr stark an, konnte aber wegen der ungünstigen Dreiecksform und dem hügeligen Gelände nie effektiv geführt werden. Die lange Nordseite des Platzes ist so bis heute einer der am stärksten befahrenen Straßenabschnitte der Stadt.
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1972 eröffnete Budapests zweite Metrolinie und auf dem mittlerweile umbenannten Moskauplatz der charakteristische Metroeingang von István Czeglédi. Weitere zehn Jahre später hielten hier sechs Tram- und 20 Buslinien. Der stark verkehrsdominierte und fußgängerunfreundliche Platz entwickelte sich trotzdem zum beliebtesten Treffpunkt in Buda.
Nachdem seit 2011 der Platz wieder seinen ursprünglichen Namen Széll Kálmán trägt, wurde nicht nur die Neuordnung des Verkehrs, sondern auch die Neugestaltung des Platzes beschlossen. Den Wettbewerb gewannen Ende 2012 das Architekturbüro Építész Stúdió und die Landschaftsplaner des Büros Lépték-Terv. Der hervorragend sanierte Metroeingang von 1972 erhielt ein zeitgenössisches Pendant auf der Westseite des Platzes, wodurch der Platz räumlich besser gefasst ist. Die auf allen drei Seiten liegenden Tramhaltestellen erhielten leichte Sichtbetondächer auf schlanken Stahlstützen. Die Wegeführung über den Platz wurde klarer und für alle Nutzer barrierefrei.
Der neue Platzbelag aus Naturstein bildet das Bewegungsnetz ab und kann nachts durch Lichtstreifen erleuchtet werden. Verbessert haben sich die Beziehungen zu den angrenzenden Stadtvierteln: vor allem der Weg zum nahen Burgviertel über die Südostecke erhielt endlich eine moderne repräsentative Treppe. Aber auch die Zugänge zu den nahe gelegenen Parks Városmajor, Millenáris und Vérmező sind nun besser integriert.
Unverständlich blieb leider, warum auf der lauten Nordseite die Endhaltestellen der Tramlinien 4 und 6 verblieben sind, anstatt sie wie die Linie 17 über den Südbahnhof zum Móricz-Zsigmond-Platz weiterzuleiten. So hätte man nämlich eine vom Tramverkehr freie Platzseite sowie einen geschlossenen Straßenbahnring gewonnen.
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